PRESSEMITTEILUNG April 2008
LORE BERT IN PASSAU
5. April – 1. Juni 2008
Das Museum Moderner Kunst widmet der international bekannten und weltweit
agierenden Künstlerin Lore Bert eine Sonderausstellung, die sich in die
Ausstellungsserie anlässlich des 70. Geburtstags der Künstlerin
im Juli 2006 einreiht.
Chinesisches Glückszeichen · 2007
Diese ›Stationen‹ genannte Präsentation
ist retrospektiv angelegt und beinhaltet alle wichtigen Werkgruppen im Œuvre Lore
Berts. Dazu gehören ›Bildobjekte‹ und ›Transparente‹
in großformatigen Beispielen aus den letzten drei Jahrzehnten sowie
Collagen und Zeichnungen in verschiedenen Werkzyklen.
Für das Museum Moderner Kunst wird Lore Bert darüber hinaus ein Environment realisieren,
das speziell für einen Raum im zweiten Obergeschoss des Museums konzipiert wurde und auf die
Lage des Museums am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz Bezug nimmt.
Bei der Umsetzung wird die Künstlerin von Passauer Schülerinnen unterstützt.
Signifikant für das Schaffen Lore Berts sind ihre Arbeiten mit, aus
und für Papier. Für ihre Bildobjekte, Transparente und Collagen verwendet
sie fernöstliche Papiere, seit 1996 auch Papyrus. Diese meist handgeschöpften
Papiere weisen Spuren ihrer Herstellung auf und sind damit auch Träger
der Kultur ihres Herkunftslandes, sind Botschafter ihrer Geschichte. Auf poetische Weise
verwandelt Lore Bert diese Papiere zu großformatigen, dreidimensionalen ›Bildobjekten‹,
in dem sie aus zahllosen kleinen, geknäulten Papierbällchen eine
Bildoberfläche schafft.
Der haptisch erfahrbaren Inhaltlichkeit des Bildträgers begegnet Lore
Bert mit abstrakten Strukturen und geometrischen Formelementen. Hinzu kommen Zahlen und
Schriftzeichen, die die Bildfelder mit weiteren Formen und Inhalten versehen.
Durch diese Symbiose des Sinnlichen mit dem Sinnhaften bringt die Künstlerin ihre
Ideale von Schönheit und Vollkommenheit zum Ausdruck.
Homogene Strukturen in den Werken versinnbildlichen Unendlichkeit und
stehen für allgemeine Gesetzmäßigkeiten. In Kombination mit den
geometrischen Formen, die Konstrukte menschlicher Vorstellung sind, und den Zahlen
und Schriftzeichen ersetzt die Künstlerin das Ereignishafte durch
eine transzendentale Idee. Mit ihrer Kunst spricht Lore Bert den Geist über
die Ästhetik an.
Die Künstlerin ist bei der Eröffnung der Ausstellung am
4. April anwesend.
1936 geboren am 2. Juli in Gießen, aufgewachsen in Darmstadt.
1953-57 Studium an der Werkkunstschule in Darmstadt und der Hochschule für
Bildende Künste Berlin. Ab 1982 Collagen, Bildobjekte, Transparente
und Skulpturen mit fernöstlichen Papieren, auf Leinwand
und später Holz. Ab 1984 Installationen, Papierräume
und Environments. Ab 1994 Environments mit Neonschrift und Neonröhren bis
hin zu ganzen Lichträumen. Bislang realisiert über 100 Installationen
in fast 200 Ausstellungen auf allen Kontinenten. Mehr als 40 Museen besitzen
Werke der Künstlerin. Lore Bert lebt und arbeitet in Mainz und Venedig.
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Dr. Dorothea van der Koelen
Galerie Dorothea van der Koelen
Hinter der Kapelle 54
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